Saatgutherkunft Forst

"Verbesserung der Herkunftssicherheit"
Ein gemeinsames Pilotprojekt der
Landesforstverwaltungen Bayern, Baden-Württemberg
und der Erzeugergemeinschaft für Qualitätsforstpflanzen
Süddeutschland e.V. (EZG)
Ein gemeinsames Pilotprojekt der
Landesforstverwaltungen Bayern, Baden-Württemberg
und der Erzeugergemeinschaft für Qualitätsforstpflanzen
Süddeutschland e.V. (EZG)
Forstpflanzen mit überprüfbarer Herkunft – die neue Dimension der Herkunftssicherheit
![]() EZG-Bucheckern-Netzernte im Rahmen des Probelaufs mit Hinterlegung von Referenzproben ![]() Genetische Analyse im Isoenzymlabor ![]() Isoenzymmuster können zur Herkunftsüberprüfung verwendet werden. (Abb. BAh) ![]() 1/0 Buchen aus dem Probe- lauf in den Quartieren unserer Baumschulen ![]() ![]() ![]() ![]() |
Die qualitätsbestimmenden Merkmale von Forst- pflanzen sind in erster Linie ihre Erbanlagen.Denn diese entscheiden wesentlich über Vitalität und Wert- leistung von Waldbäumen. Deshalb muß sicher- gestellt sein, daß der Abnehmer nur Forstpflanzen von augewähltem und geprüftem Ausgangsmaterial der bestellten Herkunftsgebiete erhält. Die rasch fortschreitende Öffnung des europäischen Binnen- marktes erschwert jedoch die Kontrolle der bestehenden Vorschriften nach dem Gesetz über forstliches Saat- und Pflanzgut, das die Herkunfts- sicherheit" gewährleisten soll. Biochemisch-genetische Prüfmethoden können heute bei zahlreichen Baumarten genetische An- lagen nachweisen. Dies ermöglicht die sichere Identifizierung der Herkunft von Vermehrungsgut selbst über verschiedene Verarbeitungsstufen und Besitzwechsel hinweg. Voraussetzung hierfür ist allerdings die Hinterlegung von repräsentativen Vergleichsproben bei der Ernte, nach der Saatgut- aufaufbereitung sowie bei Besitzwechsel. Zusammenarbeit von Forstverwaltungen und EZG Um die modernen Methoden der Herkunftsüberprüfung zur Praxisreife zu entwickeln, haben sich die Landes- forstverwaltungen von Bayern und Baden-Württemberg und die Erzeugergemeinschaft für Qualitätsforstpflanzen Süddeutschland zur Zusammenarbeit entschlossen und eine gemeinsame Arbeitsgruppe gebildet. Beginnend mit der Saatguternte 1999 wurden Probeläufe gestartet. Die wissenschaftlichen Untersuchungen werden durch die staatlichen Fachinstitute LSP Teisendorf, FVA Freiburg und Staatsklenge Nagold durchgeführt. Saatguternten 1999 bis 2001 Unter hoheitlicher Kontrolle wurde nach baumartenweise vorgeschriebenen Handlungsanweisungen geerntet. Die aus der gesamten Erntemenge (z.B. Bu, Ei) oder am Einzelbaum (z.B. BAh, Es, Nadelholz) bereits bei der Ernte sichergestellten Saatgut-Referenzproben wurden archiviert, aufbereitet, ihre äußere Beschaffenheit be- stimmt und für genetische Untersuchungen langfristig eingelagert. Ein Teil wurde bereits im Probelauf bio- chemisch-genetisch untersucht. Diese Rückstellproben können später mit Proben von Forstpflanzenpartien verglichen und zu deren Identifikation herangezogen werden. Darüber hinaus dienen die Ergebnisse der Saatgutprüfung, der Plausibilitätskontrolle von Aus- beuteangaben sowie der Begleitscheindokumente. Forstpflanzen mit überprüfbarer Herkunft Die ersten Anzuchten aus dem Probelauf haben bereits kulturfähige Größen erreicht. Eine Vielzahl forstlicher Baumarten aus süddeutschen Herkünften steht in den EZG-Betrieben zum Verkauf bereit. Für diese besteht mittels der vorhandenen Referenzproben grundsätzlich die Möglichkeit einer Herkunftsüberprüfung. Im Rahmen des Probelaufs haben Experten bereits Knospenproben der Forstpflanzen gewonnen, um sie mit den hinterlegten Saatgutproben zu vergleichen. Qualität wird transparent Informieren und überzeugen Sie sich selbst – bei den beteiligten Institutionen oder in unserer Baumschule. Wir zeigen Ihnen bei einem Besuch gerne die Anzucht- quartiere mit herkunftsüberprüfbaren Forstpflanzen. Die Zertifizierung von Forstpflanzen mit "überprüfbaren Herkünften" ist ab 2002 realistisch. Ein privatrechtlich geregeltes Produktsicherungsverfahren (ZüF) wurde installiert. Es ergänzt die bestehenden Regelungen des FSaatG mit einem freiwilligen privat- rechtlichen Zertifizierungssystem und mündet in der Einführung eines Gütesiegels. Die Analysen werden, bei Bedarf und/oder stichprobenartig, von neutralen Instituten durchgeführt. Von der Saatguternte über den Sämling bis zur verschulten Forstpflanze Die Herkunft von EZG-Forstpflanzen soll künftig über alle Stationen hinweg dokumentiert und mittels biochemisch-genetischer Analysen überprüfbar sein. weitere Infos zum ZüF (Zertifizierungsverein) ... |